Eine sehr aufwendige Fassadengestaltung war das Kennzeichen eines 1907 errichteten Wohnhauses in Eisenach. Nach jahrelangem Leerstand wurde das viergeschossige Gebäude innen und außen originalgetreu saniert.
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REFERENZEN | DENKMALGESCHÜTZTE VILLA IN EISENACH
Eine sehr aufwendige Fassadengestaltung war das Kennzeichen eines 1907 errichteten Wohnhauses in Eisenach. Nach jahrelangem Leerstand wurde das viergeschossige Gebäude innen und außen originalgetreu saniert.
Die Stadt Eisenach kann einige Besonderheiten vorweisen: das UNESCO-Welterbe Wartburg, auf der Martin Luther das Neue Testament übersetzte, den hier geborenen Komponisten Johann Sebastian Bach und eine über 100 Jahre alte Automobilbautradition. Weniger bekannt ist die Altstadt mit ihren stadtbildprägenden und oft unter Denkmalschutz stehenden Stadtvillen. Zu diesen architektonischen Bauwerken zählt ein Gebäude, das an der Ecke Karolinenstraße / Dresdner Straße steht und auf eine vielfältige Nutzungsgeschichte zurückblicken kann. 1907 von der Landhausgesellschaft Eisenach als reines Wohnhaus gebaut, stand das Eckgebäude nach der Wende aufgrund eines langwierigen Restitutionsverfahrens einige Jahr leer und verfiel zusehends. Nach der Rückübertragung und einem darauf folgenden Eigentümerwechsel wurde dem denkmalgeschützten, viergeschossigen Fachwerkhaus neues Leben eingehaucht.
Es gab mehrere Gründe, die für eine umfangreiche und zugleich behutsame Sanierung sprachen: Das Gebäude ist ein Einzeldenkmal mit Fachwerkfassade, liegt fußläufig vom Bahnhof und Altstadt entfernt, war noch nie saniert worden und die Grundrisse sowie die Architektur sind auch aus heutiger Sicht ansprechend und attraktiv.
Eine Besonderheit des Entwurfs sind die beiden zur Straße hin ausgerichteten Fassaden mit verschiedenen Details aus der Gründerzeit und dem Jugendstil, die zu einer genaueren Betrachtung einladen. Mit Planung und Realisierung der Baumaßnahmen beauftragte der neue Besitzer das Eisenacher Unternehmen Neumann Immobilien. „Wir haben das Gebäude komplett saniert und es mit modernen Materialien und Techniken sozusagen wieder in den Originalzustand versetzt“, berichtet Geschäftsführer Andreas Neumann.
Im Innern wurde nicht viel verändert. Der Grundriss blieb wie er war, modernisiert wurden jedoch die Bäder, die Heizung und die Fenster. Außerdem wurden Maßnahmen zum Schall- und Brandschutz getroffen. Gerade bei sehr alten Gebäuden ist bei einer Renovierung der Komfort und die Sicherheit zu berücksichtigen. Welche zum einen die Wertbeständigkeit und die Attraktivität des Gebäudes stetig erhöhen. Eine Herausforderung bildete die Sanierung der Fassade, denn daran hatten Witterungseinflüsse und der Zahn der Zeit heftig genagt. Doch anhand von alten Fotografien war es möglich, Informationen über den Originalzustand zu erhalten und Vorlagen für die zahlreichen Fassadendetails des Fachwerkhauses zu erhalten. Für die Ermittlung der ursprünglichen Farbgestaltung wurde ein Restaurator hinzugezogen. „Basierend auf den Untersuchungsergebnissen haben wir den Originalfarbton nachgemischt“, erklärt Andreas Neumann weiter.
Die Restaurierung der Putzfassade erfolgte mit Produkten des Werktrockenmörtelherstellers SAKRET, denn damit ließen sich die hohen Ansprüche, die der Bauherr an die handwerkliche Ausführung der Arbeiten stellte, zuverlässig erfüllen. Gleichzeitig war es möglich, den Wunsch nach originalgetreuer Wiederherstellung umzusetzen.
Der Aufbau des Systems besteht aus sechs aufeinander aufbauenden Arbeitsschritten. Nach der Reinigung des Untergrunds bildet der SAKRET Tiefengrund TGW die Grundlage des Aufbaus. Die wässrige, lösemittelfreie Grundierung auf Acrylatdispersionsbasis verfestigt oberflächlich sandende und schwach kreidende Untergründe und zeichnet sich durch eine gute Eindringtiefe aus. Anschließend erfolgte der Auftrag des SAKRET Klebe- und Armierungsmörtels KAM. Er ist hochelastisch und kann in Wärmedämmverbundsystemen, als Klebe- und Armierungsmörtel sowie zur Überarbeitung von Altfassaden aus tragfähigen mineralischen oder dispersionshaltigen Untergründen eingesetzt und manuell sowie mit Maschinen verarbeitet werden. In den Mörtel wurde das SAKRET Armierungsgewebe eingearbeitet. Das alkaliresistende Glasfasergewebe ist frei von Weichmachern und verfügt über eine außerordentlich hohe Reiß- und Zugfestigkeit.
Weil die Originalfassaden mit einem Kratzputz versehen waren, kam auch bei der Sanierung ein Kratzputz zum Einsatz. Verwendet wurde dafür der SAKRET Modellierputz MP. Der mineralische und sehr ergiebige Edelputz wird auf Kalk-Zement-Basis hergestellt, eignet sich zur Herstellung dekorativer Putzflächen und ist sowohl von Hand als auch maschinell verarbeitbar. Den oberen Abschluss bildet die matte SAKRET Siliconharzfarbe SHF. Sie ist hoch dampfdiffusionsoffen, wetterbeständig und leicht zu verarbeiten. Zu ihren Vorteilen zählen ihr gutes Deckvermögen, die hydrophobe Oberfläche, die eine höhere Resistenz gegen mikrobiellen Befall bietet, und natürlich die Möglichkeit, die Farben des Fachwerks im Originalton nachzumischen.
Zum Einsatz kamen die SAKRET Produkte sowohl auf den großen Fassadenflächen als auch bei handwerklich anspruchsvollen Details wie den abgerundeten Fensterfaschen in Form von abgesetzten Streifen und den Säulenkapitellen, die als spezielle Fassadendekoration der Holzfachwerkkonstruktion ihren Charme verleihen. Kennzeichen der Faschen und Kapitelle sind blaue Ovale, deren Zentrum eine mit Blattgold vergoldete Erhebung bildet. Bei den Säulen sind diese zusätzlich durch eine mäandrierende Linie gegliedert und gleichzeitig miteinander verbunden.
Das Fachwerk-Eckgebäude bietet aber noch viele weitere Fassadendetails, die vom Betrachter entdeckt werden wollen. Dazu zählt beispielsweise die differenzierte Gestaltung der beiden Giebel. Sie wurden im Bereich des Daches mit einer senkrechten Holzverschalung und farblich abgesetzten Lisenen sowie mit dekorativen, teilweise weit ausladenden Fensterbänken gestaltet. Der Giebel zur Karolinenstraße wurde über der Verschalung zudem in traditioneller Handwerkstechnik mit schwarzen Schieferrauten bekleidet. Ebenfalls auf der Seite zur Karolinenstraße befindet sich ein schmaler Erker. Hergestellt in Holzfachwerkkonstruktion streckt er sich wie ein schmales Band über jeweils zwei Fenster im 1. und 2. Obergeschoss. Auf der Fassade zur Dresdner Straße kennzeichnen im 1. Obergeschoss ein Balkon mit Holzgeländer sowie im 1. und 2. Obergeschoss blau geflieste Fensterfaschen das Erscheinungsbild.
Die Sanierung des viergeschossigen Fachwerk-Wohnhauses konnte nach rund elf Monaten abgeschlossen werden. „Die gelungene Restaurierung hat großen Anklang in Eisenach gefunden“, resümiert Andreas Neumann; „und auch die Wohnungen waren binnen kurzer Zeit vermietet.“
Bauherr / Investor
F. S. Facility & Service GmbH
Löberstraße 3
99817 Eisenach
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