Bei dem Hauptbauwerk handelt es sich um eine Straßenbrücke mit jeweils zwei Fahrbahnen pro Richtung, die durch Mittelkappe und Schutzplanken voneinander getrennt sind. An den Widerlagern weist das Brückenbauwerk eine lichte Höhe von ca. 4 m auf, im Bereich der Mitte ist es etwa 8 m hoch. Errichtet wurde es als durchlaufender, längs und quer vorgespannter Trägerrost-Überbau mit seitlich auskragender Stahlbeton-Fahrbahnplatte, der als zweistegiger Plattenbalken mit Hohlquerschnitt ausgebildet worden ist. Die beiden Längsträger lagern auf einem Unterbau aus 32 paarweise angeordneten Stahlbetonstützen auf Stahlbeton-Bohrpfählen und zwei flach gegründeten Stahlbeton-Hohlkasten-Widerlagern an den Brückenenden auf.
Die beiden Rampen haben einen einstegigen Plattenbalkenquerschnitt aus Stahlbeton und sind ebenfalls in Längs- und Querrichtung vorgespannt. Die Lasten aus den Überbauten werden in einzeln stehende Stahlbetonstützen und jeweils ein Stahlbeton-Hohlkasten-Widerlager am Ende ein- bzw. weitergeleitet.
Eine bereits 2006 durchgeführte Bauwerksprüfung offenbarte an der Brücke Schäden, die sich an den Fahrbahnübergängen in Form von Durchfeuchtungen und Aussinterungen an den Unterseiten, durch zahlreiche Abplatzungen über der korrodierten Bewehrung sowie durch Risse zeigten. Die oben genannten Schäden können im schlimmsten Fall die Tragfähigkeit der Brücke beeinflussen. Da Handlungsbedarf bestand, wurden 2008 zunächst die Fahrbahnübergänge instand gesetzt. Zur Sicherung der Verkehrssicherheit, der Standsicherheit und der Dauerhaftigkeit war jedoch eine grundlegende Instandsetzung der wesentlich betroffenen Bauteile der beiden Rampen und des Hauptbauwerks erforderlich.
Die festgestellten Schäden weisen ein vielfältiges und komplexes Muster auf. An mehreren Stellen wurden Betonabplatzungen festgestellt, z. B. an den Kappengesimsen, an der Unterseite des Überbaus sowie an den Widerlagern und Flügelwänden mit freiliegender und korrodierter Bewehrung. Tiefe Schäden wurden auch an Spanngliedern und Spanngliedköpfen festgestellt. Der Fahrbahnbelag wies Risse, Ausbrüche und Verdrückungen sowie Spurrinnen auf. An der Unterseite des Überbaus zeigten sich großflächig Oberflächenveränderungen in Form von Kalkaussinterungen und Salzausblühungen, bedingt durch die undichte Fahrbahnabdichtung. Nach Untersuchung und Klärung der Schadensursachen, welche sich u.a. als hohe Tausalz- und Feuchtebelastung sowie extreme mechanische Belastung herausstellte erfolgten weitere Schritte. Bei einer Brückenanierung ist es wichtig, diese Faktoren zu berücksichtigen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Brücke davor zu schützen, zum Beispiel durch den Einsatz von Materialien, die widerstandsfähiger gegen Salz und Feuchtigkeit sind, oder durch das Design der Brücke, um extreme mechanische Belastungen besser bewältigen zu können.
Anschließend erfolgte die Freigabe der notwendigen Mittel für die Sanierungsarbeiten am Hauptbauwerk, den Rampen und an der Überbauunterseite einschließlich der Stützen - damit wurde im Februar 2013 begonnen.