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SPACHTEL- UND AUSGLEICHSMASSEN

Selbstnivellierende Ausgleichsmasse: Die Lösung für perfekte Bodenebenheit

Selbstnivellierende Ausgleichsmassen sind eine relativ junge Produktgruppe im Baustoffbereich. Das liegt an dem komplexen Anforderungsprofil, das den Herstellern einiges an Entwicklungsaufwand abgefordert hat. Mit den steigenden Ebenheitsanforderungen für viele Belagarten und dem zunehmenden Renovierungsbedarf bei Altbauten haben sich die selbstnivellierenden Ausgleichsmassen in den letzten etwa 20 Jahren auf breiter Front durchgesetzt. Insbesondere für großformatige Fliesen und Natursteinplatten sind sie unverzichtbar geworden, da sie eine perfekte Bodenebenheit garantieren.

Pflichtübung: Wichtig ist, die Nivellierspachtelmasse nach dem Aufbringen mit Zahnrakel oder mit einer Stachelwalze zu entlüften.

Selbstnivellierende Spachtel- und Ausgleichsmassen sind zusammengesetzte Baustoffe aus mehr als 12 verschiedenen Bestandteilen wie Bindemitteln, Additiven, Vergütungen und Zuschlagstoffen. Die komplexe Formulierung ist auf das breite Anforderungsprofil zurückzuführen.  Moderne Produkte sind sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich geeignet.

Bei der Verarbeitung soll die Spachtel- und Ausgleichsmasse sehr niedrigviskos sein und ein hervorragendes Fließverhalten zeigen, das eine möglichst perfekte Selbstnivellierung in Gang bringt. Gleichzeitig sollen sehr gute mechanische Eigenschaften, insbesondere eine hohe Festigkeit, erreicht werden. Ausreichend lange Offenzeiten sollen eine stressfreie Verarbeitung auch auf größeren Flächen möglich machen, andererseits soll die Abbindung so eingestellt sein, dass die Spachtelung schnell begehbar und ohne großen Zeitabstand belegreif ist. Es gibt eine große Auswahl an Produkten, die auf diese Anforderungen zugeschnitten sind, darunter auch Ausgleichsmassen, die besonders schnell trocknen oder eine hohe Druckfestigkeit bieten. Die Produkte sollen in sehr dünnen, aber auch in mittleren bis großen Schichtdicken funktionieren. Die beim Abbinden unvermeidlichen Quell- und Schwindvorgänge sollen gering ausfallen und auch größere Flächen ohne Risse und Abrisse hinterlassen.

Der selbstnivellierende Estrich erfüllt ambitionierte Anforderungen und findet Anwendung in verschiedenen Situationen, in erster Linie die verschiedenen vorgefundenen Untergründe von Beton und Zementestrich in unterschiedlicher Qualität bis zu alten Holzdielenböden. Die selbstnivellierende Ausgleichsmasse wird auch für diverse Bodenbeläge wie Fliesen, Natursteinplatten oder Teppichböden verwendet. Diese Produkte zeichnen sich durch ihre hohe Fließfähigkeit aus und ermöglichen eine gleichmäßige Verteilung ohne Schrumpfungen oder Risse, auch auf schwierigen Untergründen. Besonders die aktuellen Großformate brauchen einen perfekt ebenen Untergrund; inzwischen kommt ein großer Teil der Nachfrage daher aus dem Fliesenlegerhandwerk. Erstaunlicherweise lässt sich der weitaus größte Teil der Anforderungen mit einer relativ kleinen Produktfamilie erfüllen. Das ist ein Indiz für die intensive Entwicklungsarbeit, die bei der Formulierung der Spachtel- und bodenausgleichsmasse selbstnivellierend geleistet wurde.


Das Mischen der Spachtelmasse sollte immer mit einem geeigneten Rührwerk und in einem sauberen Gefäß erfolgen. Bereits abbindendes Material darf nicht mit Wasser nachverdünnt werden.

Selbstnivellierung bietet Arbeitserleichterung und technische Vorteile gegenüber traditionellen Methoden zum Ausgleich unebener Untergründe. Die Dickbettverlegung von Fliesen und Platten, die in Grenzen einen Höhenausgleich erlaubt hat, wird heute fast vollständig durch die Verwendung von selbstnivellierenden Ausgleichsmassen und selbstnivellierendem Estrich ersetzt. Improvisierte Spachtelungen mit Klebern zur Dünnbettverlegung zeigen massive Nachteile vor allem durch die verstärkte Schwindung bei nicht vom Hersteller zugelassenen Gesamt-Schichtdicken.


Check der Umgebungsbedingungen für die Selbstnivellierung

Um geeignete Trocknungsbedingungen zu schaffen, müssen falls nötig die Umgebungsbedingungen, kontrolliert und beeinflusst werden. Dazu gehören die Kontrolle und Anpassung der Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung. Zudem muss der Untergrund vor dem Auftragen der Masse gründlich gereinigt und vorbereitet werden. Besonders bei der Anwendung von selbstnivellierendem Estrich ist eine optimale Vorbereitung des Untergrunds essenziell, um die Selbstnivellierung der Masse zu gewährleisten. Und zwar schon vor Verarbeitungsbeginn: Zugluft-Quellen sollten beseitigt, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den passenden Bereich gebracht sein, bevor die Spachtel- bzw. Ausgleichsmasse aufgetragen wird. Oft wird der kurze Check der Umgebungsbedingungen in der Praxis im Vergleich mit der Untergrundvorbereitung als nicht so wichtig eingestuft – eine leicht vermeidbare Quelle späterer Reklamationen und sollte daher unbedingt berücksichtigt werden.

Selbstnivellierender Estrich - Untergrundvorbereitung

Dass der Untergrund vor dem Aufbau neuer Schichten vorbereitet werden muss, ist eine Selbstverständlichkeit. Angefangen bei der Sauberkeit und der Entfernung von losen Bestandteilen und Trennschichten wie alten Klebstoffen oder öligen Verunreinigungen. Die Palette der mechanischen Vorbereitungs- und Reinigungsverfahren reicht vom Bürsten und Schleifen bis zum Fräsen oder Kugel-, Flamm- und Dampfstrahlen. Welches Verfahren im Einzelfall das Sinnvolle ist, ist Sache der Analyse im Vorfeld. Für eine reibungslose Anwendung von selbstnivellierender Ausgleichsmasse ist eine gründliche Vorreinigung besonders wichtig, da kleinste Verunreinigungen die Fließfähigkeit beeinträchtigen können.

Scheinfugen, Arbeitsfugen und Risse müssen verfüllt werden, eine selbstnivellierende Spachtel- und Ausgleichsmasse kann diese Aufgabe nicht realisieren. Bei Rissen ist darauf zu achten, dass sie keiner weiteren Bewegung unterliegen. Durch Einbringen von Edelstahlstiften oder sogenannten Wellenverbindern und Vergießen mit einem Gießharz wie der SAKRET Spezialgrundierung SG oder SAKRET Gießharz rapid GHr werden die Rissflanken kraftschlüssig verbunden. Bewegungs- und Gebäudetrennfugen müssen dagegen in die Spachtelung übernommen werden. Randstreifen sollten sehr sorgfältig angebracht werden, um sicherzustellen, dass die Bodenausgleichsmasse selbstnivellierend optimal verarbeitet werden kann und keine unerwünschten Spannungen entstehen.

Selbstnivellierende Spachtel- und Ausgleichsmassen reagieren sensibel auf einen falsch eingestellten Wassergehalt.

Eine Grundierung zur Haftvermittlung und Regulierung der Saugfähigkeit oder zum Binden von Staub ist immer eine der wichtigsten Maßnahmen vor einer Spachtelung. Die Auswahl der passenden Grundierung hängt dabei von der Art des Untergrundes und dem Grad der Saugfähigkeit ab. Auf mineralischen Untergründen eignen sich z.B. Kunststoffdispersionen wie SAKRET Universalgrundierung UG. Auf glatten, nicht saugenden Untergründen sind Acrylat-Quarz-Mischungen wie SAKRET Schnellhaftgrund SHG richtig. Eine gute Grundierung ist unerlässlich, um eine gleichmäßige Verteilung der selbstnivellierenden Ausgleichsmasse sicherzustellen und die Haftung auf dem Untergrund zu optimieren.

Ein besonderer Fall ist der Ausgleich von alten Dielenböden. Holz ist nicht nur per se ausgesprochen saugfähig, sondern kann auch mit starkem Quellen auf Wassereintrag reagieren. Hoch konzentrierte, unverdünnte Dispersionsgrundierungen schaffen Abhilfe. Außerdem sind gerade alte, verzogene Dielenböden in der Regel undicht. Ohne gründliche Abdichtung von Rissen und Spalten läuft eine hoch fließfähige Spachtel- und Ausgleichsmasse dann unter die Dielen, in Zwischendecken und jeden anderen Hohlraum, mit fatalen Folgen.

Ein zu stark saugender Untergrund allein kann gerade bei stark wasserbindenden Bindemitteln die spätere Oberflächenqualität verschlechtern. Der starke Wasserentzug in den Untergrund bewirkt eine poröse, weniger feste Oberfläche im abgebundenen Zustand. Wenn auf einem calciumsulfatgebundenen Untergrund eine zementgebundene Spachtelmasse mit einer Schichtdicke > 10mm aufgetragen werden soll, ist dringend zu empfehlen, diese Schichten voneinander zu trennen. Dazu sollte auf solche Untergründe eine epoxidharzgebundene Grundierung, z. B. SAKRET Spezialgrundierung SG, aufgetragen und mit Quarzsand abgestreut werden. Eine gründliche Vorbereitung trägt also in jedem Fall zum handwerklichen Erfolg bei. Dies gilt besonders, wenn eine bodenausgleichsmasse selbstnivellierend zum Einsatz kommt, da die Trocknung und Festigkeit stark vom Zustand des Untergrundes abhängen.


Den Frischmörtel in der erforderlichen Schichtdicke mit einer Glättkelle oder Rakel verteilen.

Produkte und Verarbeitung für selbstnivellierende Ausgleichsmasse

Für die Verarbeitung auf speziellen Untergründen wie Holz, ist die SAKRET Holzdielenausgleichsmasse HDA gedacht; SAKRET Fußbodenausgleichsmasse FAM ist auf Beton und Zementestrich einsetzbar. Eine Bodenausgleichsmasse selbstnivellierend wie die SAKRET Leichtspachtelmasse LSM ist für Holzuntergründe, Beton und Zementestriche geeignet. Alle Produkte sind maschinengängig, sie sollten in Mischpumpen vorrangig mit Nachmischern verarbeitet werden.


Produkt Bindemitteltyp Eignung Schichtdicken Begehbarkeit Verlegreife
SAKRET Fuß­boden­ausgleichs­masse FAM  Calciumsulfat-Basis gemäß EN 13813 CA C12 F4, polymermodifiziert Boden innen 1,5 - 15 mm nach ca. 3 h nach ca. 24 h
SAKRET Holz­dielen­ausgleichs­masse HDA hoch vergütete, faserarmierte, zementäre Nivelliermasse gemäß EN 13813 CT C25 F7 Boden innen 3 - 20 mm nach ca. 3 h nach ca. 16 h
SAKRET Leicht­spachtel­masse LSM kunststoffvergüteter Mörtel gemäß DIN EN 13813 CT C20 F4, polymer- und fasermodifiziert Boden innen 3 - 25 mm nach ca. 4 h nach ca. 24 - 48 h

Selbstnivellierende Spachtel- und Ausgleichsmassen sind zwar einfach zu verarbeiten, aber generell sensibler gegenüber falscher Einstellung des Wassergehalts als herkömmliche Fließestriche. Während ein zu geringer Wassergehalt sich schnell durch das zu „steife“ Material bemerkbar macht, werden die auffallend guten Fließeigenschaften durch zuviel Anmachwasser vielleicht gar nicht als Nachteil wahrgenommen. Zu viel Wasser kann jedoch die Festigkeit und Trocknungszeit beeinträchtigen, was insbesondere bei der Verwendung von selbstnivellierender Ausgleichsmasse zu Rissen führen kann. Die negativen Auswirkungen machen sich aber anschließend durch Rissneigungen und geringer Festigkeit bemerkbar. Genaues Arbeiten bei der Dosierung des Wassers ist also Pflicht. In jedem Fall sollte eine Kontrolle über das produktspezifische Ausbreitmaß vorgenommen werden – bei der Maschinenverarbeitung unbedingt am Ende des Förderschlauchs. Die Förderung kann aufgrund der unterschiedlich langen Strecken noch einmal signifikant die Konsistenz des Materials verändern.

Ob nach dem Aufbringen für eine grobe Egalisierung mit der Kelle, der Zahntraufel, vielleicht mit einem Rakel oder einer Schwabbelstange gearbeitet wird, ist dem Verarbeiter überlassen. Pflicht ist in jedem Fall die Entlüftung mit Stachelwalze oder Zahnrakel. Dies gilt besonders bei der Anwendung von Bodenausgleichsmasse selbstnivellierend, da die Entlüftung entscheidend für eine gleichmäßige Oberfläche ohne Lufteinschlüsse ist. Betreten wird die frisch aufgebrachte Spachtelfläche nur mit Stachelschuhen. Stimmen jetzt auch die Umgebungsbedingungen – Luftfeuchtigkeit und Temperatur sollten kontrolliert werden –, wird das Ergebnis ein schnell belegbarer, ebener Boden für nahezu jeden finalen Bodenbelag sein.


Sorgfältiges Arbeiten bringt gute Ergebnisse

Selbstnivellierende Spachtel- und Ausgleichsmassen brauchen eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrundes, und sie müssen sehr genau nach Herstellerangaben verarbeitet werden. Besonders bei der Anwendung von selbstnivellierendem Estrich ist es entscheidend, dass der Untergrund frei von Staub, Schmutz und Rissen ist, um die optimale Selbstnivellierung der Masse zu gewährleisten. Dann bieten sie eine ebene, je nach Produkt auch sehr hoch belastbare Fläche auch für anspruchsvolle und langjährige Beläge.

Wenn der Untergrund richtig vorbereitet ist, bieten selbstnivellierende Ausgleichsmassen eine ebene, je nach Produkt auch sehr hoch belastbare Fläche, die selbst den anspruchsvollsten Belägen gerecht wird. Der Einsatz von selbstnivellierendem Estrich ermöglicht zudem eine schnelle und präzise Nivellierung großer Flächen, was insbesondere bei zeitkritischen Projekten von Vorteil ist. Diese Produkte sorgen dafür, dass der Bodenbelag langfristig haltbar bleibt und selbst bei hoher Belastung seine Form und Stabilität bewahrt.

Die exakte Einhaltung der Verarbeitungsvorgaben gewährleistet eine gleichmäßige Selbstnivellierung und stellt sicher, dass die Endergebnisse sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugen.

Fläche abdichten mit SAKRET Spezialgrundierung SG und mit normalabbindendem Fliesenkleber arbeiten - oder SAKRET Schnellhaftgrund SHG mit SAKRET Flexfliesenkleber schnell FFKs kombinieren.

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